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Monday, September 7, 2020

Neuer Besitzer für Beluga-Gebäude - WESER-KURIER

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Ein moderner Bau mit bewegter Geschichte: 2009 zog die Beluga-Reederei des Unternehmers Niels Stolberg in die Immobilien – wenig später war sie Schauplatz eines Wirtschaftskrimis. 2012 übernahm die Bremer Landesbank den Bau und entwickelte ihn

Ein moderner Bau mit bewegter Geschichte: 2009 zog die Beluga-Reederei des Unternehmers Niels Stolberg in die Immobilien – wenig später war sie Schauplatz eines Wirtschaftskrimis. 2012 übernahm die Bremer Landesbank den Bau und entwickelte ihn weiter. Nun wechselt das preisgekrönte Gebäude erneut den Besitzer. (Christina Kuhaupt)

Nur wenige Gebäude in Bremen dürften so sehr mit dem Namen ihres Erbauers verknüpft sein wie dieses, und kaum ein Bau war Schauplatz eines Wirtschaftskrimis dieses Ausmaßes. Nun beginnt das nächste Kapitel: Der ehemalige Firmensitz der Beluga-Reederei hat einen neuen Besitzer.

Dass es sich dabei nicht um irgendein Gebäude handelt, zeigt ein Blick zurück: 2009 wurde es auf dem letzten freien Grundstück der Weserhalbinsel zwischen Altstadt und Neustadt errichtet. Daher kommt auch der offizielle Name: T59 steht für die Adresse Teerhof 59. Ein Prunkstück mit zehn Geschossen, acht oberirdisch und zwei unterirdisch, mit Klinker, klaren Linien und viel Glas. 2010 wurde es vom Bund Deutscher Architekten mit einem BDA-Preis ausgezeichnet.

Danach folgten hauptsächlich negative Schlagzeilen: Das Unternehmen des einstigen Vorzeigereeders Niels Stolberg ging insolvent, der Gründer wurde angeklagt und Jahre später zu einer Gefängnisstrafe verurteilt. Bis auf eine Kita stand das Gebäude leer. Das änderte sich, als die Bremer Landesbank (BLB) das Haus 2012 vom Insolvenzverwalter der Beluga-Reederei in einem Bieterverfahren erwarb. „Wir haben das Gebäude auf den Kopf gestellt“, sagt Udo Buskamp, Geschäftsführer von BLB Immobilien am Montag.

Aus dem modernen Bau, der bis dato nur ein Unternehmen beherbergt hatte, machte die BLB ein Bürogebäude für mehrere Parteien. Jetzt, sagt Buskamp, ist der Komplex voll vermietet. Neben der Privatbank Behrenberg haben sich unter anderem der Windradhersteller Enercon, ein Anwalt, ein Logistikunternehmen und ein Schönheitschirurg niedergelassen. „Wir stehen gut da.“

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Welche Bedeutung das Gebäude an der Weser hat, ist dem Geschäftsführer klar. „Natürlich ist es eine besondere Immobilie.“ Aber das Haus sei mittlerweile fertig entwickelt und auf absehbare Zeit gebe es für seine Mitarbeiter und ihn dort nicht mehr viel zu tun. Deswegen sei jetzt ein „guter Zeitpunkt, um neue Aufgaben anzugehen“ – und sich gleichzeitig von alten zu trennen.

Käufer für das Teerhof-Gebäude ist die französische Großbank BNP Paribas. Zuvor habe man mehrere potenzielle Investoren angesprochen und Angebote eingeholt, sagt Buskamp. Das von BNP sei das Beste gewesen. „Bremen durchläuft seit einigen Jahren sehr erfolgreich einen Strukturwandel“, sagt Isabella Chacón Troidl, Chefin der Immobilientochter der BNP.

„Dabei sind gerade moderne, repräsentative Flächen gesucht, wie sie der Teerhof bietet.“ T59 ist laut Medienberichten nun Teil eines Fonds, der 2017 von BNP Paribas aufgelegt wurde und deutsche Büroimmobilien im Fokus hat. Wie viel Geld die Bank für das ehemalige Beluga-Gebäude bezahlt hat, ist nicht bekannt.

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Der Teerhof 59 war nicht die einzige Perle im Portfolio der Immobilien-Tochter der Bremer Landesbank, die mittlerweile ein Teil der NordLB ist. Noch immer besitzt sie weitere Gebäude in Top-Lage. Dazu gehören etwa der Komplex in der Obernstraße, in dem der Modehändler Peek und Cloppenburg seine Filiale hat, aber auch die Zentrale der BLG und weitere Bürogebäude in der Innenstadt. Hinzu kommt eine Galerie von Häusern am Oldenburger Rathausmarkt, an denen das Unternehmen beteiligt ist.

Nachdem die BLB in Schieflage geraten war und 2017 von der NordLB übernommen wurde, die wiederum selbst kurze Zeit später wirtschaftliche Probleme bekam, war spekuliert worden, ob sich die Landesbank aus Hannover nun von einem Teil des Bremer Immobilienportfolios trennen wird. Laut Busmann ist das nicht der Fall. Das Portfolio habe sich zwar geändert, sei aber nicht kleiner geworden. Dem Immobilienzweig der Bank gehe es weiterhin darum, Gebäude zu entwickeln. Daran habe sich nichts geändert.

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Von diesen Diskussionen unberührt bleibt ein anderes Bremer Gebäude mit hohem Stellenwert und Bezug zur BLB: die ehemalige Zentrale am Domshof. Sie ist nicht Teil des Immobilienportfolios, sondern gehört der NordLB. Im Zuge des Konzernumbaus soll Bremen als Standort aufgegeben werden, lediglich ein Beratungszentrum soll in der Hansestadt verbleiben – dessen Mitarbeiter werden aber ihren Dienstsitz in Hannover oder Oldenburg haben. Damit wird auch die Zentrale in der Bremen Innenstadt überflüssig. Wie es mit dem 2016 eröffneten Bau weitergehen soll, ist derzeit unklar. So ist auch ein Verkauf der Immobilie im Gesrpäch. „Wir prüfen noch alle Optionen“, sagte ein NordLB-Sprecher am Montag auf Nachfrage des WESER-KURIER.




September 08, 2020 at 09:48AM
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