Softwarekonzern
Europacity: Grundstein für neues SAP-Gebäude gelegt
Der Bürokomplex im "Quartier Heidestrasse" soll bis Ende 2022 fertig werden. Entscheidung über S-Bahn-Anbindung steht noch aus.
Die Pläne für das "Quartier Heidestrasse" in der neuentstehenden Europacity am Berliner Hauptbahnhof werden konkreter. Am Mittwoch legten die Verantwortlichen, darunter Bauherr Thomas Bergander, Wirtschaftssenatorin Ramona Pop (Grüne) und SAP-Berlin-Manager Martin Heinig den Grundstein für das 550 Meter lange sogenannte QH Track, das Ende des Jahres 2022 fertiggestellt sein soll.
Insgesamt sollen dort bis zu 8500 Arbeitsplätze entstehen. Es schließt das Quartier Heidestrasse nach Westen hin zur Bahnstrecke ab. Der Komplex besteht aus weiteren Gebäuden mit Wohnungen, Büros und Einzelhandelsflächen.
Fast ein Drittel des Ensembles mit seinen insgesamt 104.000 Quadratmetern Bürofläche hat der Softwarekonzern SAP angemietet. Das Unternehmen mit Sitz im baden-württembergischen Walldorf investiert rund 200 Millionen Euro in den neuen Standort.
„Die Digitalhauptstadt Berlin wird erwachsen“, sagte die Wirtschaftssenatorin Ramona Pop bei der Grundsteinlegung im Quartier Heidestrasse. SAP sei dafür sehr wichtig, da es das Profil der Stadt wirtschaftlich präge. „SAP wird hier eine neue Heimat mit ihrem Digital-Campus finden“, so Pop weiter.
SAP gibt Räume in der Rosenthaler Straße auf
Den rund 30.000 Quadratmeter großen Campus will der Softwarekonzern auch zeitgleich mit der Fertigstellung des Gebäudes Ende 2022 mit rund 1200 Mitarbeitern beziehen. Martin Heinig von SAP Berlin gab am Rande der Grundsteinlegung auch Einblicke, woran in den neuen Räumlichkeiten gearbeitet werden soll.
Am neuen Standort soll an den Themen Künstliche Intelligenz, Maschinelles Lernern und Blockchain (ein Austauschdienst für Kryptowährung) gearbeitet werden, aber auch Vertrieb und Beratung sollen dort Platz finden. „Der Standort soll alle Unternehmensteile abbilden“, sagte Heinig.
Die Büros in der Rosenthaler Straße 30 am Hackescher Markt sollen zugunsten des Digital-Campus ersatzlos aufgegeben werden. Andere Standort, wie das Innovationszentrum in Potsdam oder auch der Data-Space in der Rosenthaler Straße 38 bleiben bestehen, sagte Heinig der Berliner Morgenpost.
Auch andere Technologieunternehmen am Standort interessiert
Neben SAP sollen im QH Track weitere nationale und internationale Konzerne als Mieter einziehen. Konkrete Namen nannte Thomas Bergander, Geschäftsführer der Taurecon Real Estate Consulting, die für das Quartier zuständig ist, noch nicht.
Er verwies auf vertrauliche Vereinbarungen mit den Unternehmen. Wie aus Gesprächen am Rande der Grundsteinlegung zu entnehmen war, sollen auch andere große Technologieunternehmen an dem Standort interessiert sein.
Das freut natürlich die Wirtschaftssenatorin: „Berlin ist der absolut richtige Ort für ein Digitalunternehmen“, betonte Pop. Die Berliner Wirtschaft habe schließlich das vergangene Jahr mit einem Wachstum von drei Prozent sowie mit einem Zuwachs von rund 50.000 neuen Arbeitsplätzen abgeschlossen. „Die Digitalwirtschaft ist einer der größten Treiber dieser Entwicklungen“, so Pop.
Ramona Pop hofft auf eine neue S-Bahn-Haltestelle
Im Quartier Heidestrasse sind nicht nur die Ideen modern, die dort im Austausch mit weiteren Tech-Unternehmen und der Universität entstehen sollen. Auch die Arbeitsplätze der Mitarbeiter sollen innovativ sein. Beispielsweise will SAP E-Shuttleservices vom Hauptbahnhof organisieren, damit Mitarbeiter auf das eigene Auto verzichten. Wie genau diese Angebote aussehen könnten, ließ Heinig noch offen. Denkbar seien etwa E-Scooter oder Fahrräder.
Gerade die Anbindung des Quartiers an den öffentlichen Nahverkehr sorgte in der Vergangenheit für Diskussionen. Im Mittelpunkt stand dabei eine S-Bahn-Haltestelle. „Ich hoffe sehr, dass wir gemeinsam mit der Deutschen Bahn zu dem Entschluss kommen, dass ein S-Bahnhof hier eine gute Idee ist“, sagte Ramona Pop der Berliner Morgenpost.
Aus verantwortlichen Kreisen des Quartiers war am Mittwoch zu hören, dass die Entwicklungen für eine Station in die richtige Richtung gingen. Noch im Laufe des Jahres solle eine Entscheidung fallen.
Schräg gegenüber des QH Track in Richtung des Hauptbahnhofs steht das markante Ziegelsteingebäude, QH Core, das Herzstück des Quartiers. Bergander zufolge sollen Ende des Jahres Mieter der Wohnungen und der Büroflächen einziehen. Die Fertigstellung des gesamten Quartiers Heidestrasse erwartet er bis Ende 2024.
September 03, 2020
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SAP in Berlin: Grundstein für neues Gebäude in der Europacity gelegt - Berliner Morgenpost
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