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Sunday, September 13, 2020

Tag des offenen Denkmals - Virtuelles Erleben historischer Gebäude - kurier.de

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Die Schokofabrik in St. Georgen lädt daher an diesem Sonntag, 13. September, zu digitalen, aber auch analogen Veranstaltungen ein. Von der Schokoladen- und Strickwarenherstellung über einen Leerstand zum Zentrum für Jugendsport: Die ehemalige Zuckerwarenfabrik Insel – heute Schokofabrik genannt – hat in ihren 110 Jahren schon viel erlebt. Derzeit befindet sie sich auf dem Weg zur Sanierung und dauerhaften, aber wandelbaren Nutzung als Jugendsport- und Jugendkulturzentrum.

Diese Nutzung muss jedoch gelebt werden. Was seit vielen Jahren im Erdgeschoss und im Garten der Schoko läuft, soll am Tag des offenen Denkmals kleinen Gruppen zugänglich gemacht und ins Netz übertragen werden; unter anderem mit Führungen und Skatetricks in der großen Halle.

Einen Vorgeschmack, was an Kultur und Aktivitäten im künftig sanierten, sonst noch gesperrten Obergeschoss laufen könnte, gibt zwischen 15 bis 16 Uhr die künstlerische Darbietung „Takdir, Die Anerkennung“ bei der jeder mitmachen kann. Hier bringt die Künstlerin Ülkü Süngün den Teilnehmern die korrekte Aussprache der Namen der zehn Mordopfer des NSU bei. In einem wachsenden Chor der Sprecher erklingen die zehn Namen und es soll ein temporär gemeinschaftsstiftender Moment des Gedenkens entstehen. Eine Aufnahme oder ein direkter Internet-Stream der Aufführung ist geplant. Im Anschluss, zwischen 16 und 17 Uhr, ist eine Diskussion zum Thema „Welche Denkmäler und für wen? Diskussionsrunde über den Stand der Erinnerungs- und Denkmalkultur in Deutschland“ geplant.

Fotografien und Skatertricks

Das Obergeschoss der Schokofabrik darf am Tag des offenen Denkmals ausnahmsweise betreten werden. Der lange Leerstand hat dazu geführt, dass nicht mehr alles funktionstüchtig ist. Diesen Zustand von temporärer Nutzung im Dornröschenschlafe auf der Schwelle zur Sanierung hat Udo Meixner auf künstlerischen Fotografien festgehalten, die erstmals in der Schoko und im Internet (www.drittmittelproduktionen.de/projekte) zu sehen sein werden. Am Tag des offenen Denkmals wird außerdem bei Führungen – die nach 17 Uhr angeboten werden – das sonst nicht zugängliche Obergeschoss gezeigt.

An Beamer-Stationen gibt es Videoausschnitte von Konzerten der vergangenen Jahre, Präsentationen der Untersuchungen und Planungen sowie Visionen. Auf dem Herzstück der Schokofabrik, der Skateanlage, zeigen – ebenfalls nach 17 Uhr, jeweils zur vollen Stunde – einige Rollsportler ihre Tricks. Zudem besteht die Möglichkeit, mit dem 86-jährigen ehemaligen Schokoladenhersteller Fritz Wagner ins Gespräch zu kommen. Zum Mitmachen wird das „gameon“ des Vereins wundersam anders aktiviert: Gruppen bis zu vier Personen stellen sich auf dem Gelände der Schoko einer app-basierten Schnitzeljagd, nachdem ein virtuelles Ufo gelandet ist.

Kostenlose Eintrittskarten gibt es ausschließlich an der Tageskasse: Wer zuerst kommt, bekommt einen der Plätze; wenn einer frei wird, darf der nächste rein. Im Garten kann gewartet werden. Manche Plätze werden zugewiesen, damit die Abstandsregeln gewahrt bleiben. Einlass ist am Sonntag ab 14.30 Uhr, der Eintritt ist frei. Spenden für die Künstler und den Verein Schoko sind erwünscht.
Rein virtuell beteiligt sich die Regierung von Oberfranken am Tag des offenen Denkmals und gewährt auf ihrer Website mit Bildergalerien Einblicke in die historischen Räumlichkeiten der Verwaltungsbehörde, die nur zum Teil für die Öffentlichkeit zugänglich sind. Die Gebäude der Regierung sind seit dem 17. Jahrhundert entstanden und mit den Aufgaben der Regierung angewachsen. Zwischen der Stadtkirche, dem Alten und dem Neuen Schloss und der Friedrichstraße besetzt die Regierung einen zentralen Platz im Herzen der ehemaligen Residenzstadt Bayreuth. Der Regierungskomplex gehört zu einer der markantesten Ansichten im Stadtbild (www.reg-ofr.de/gebaeude).

Auch die Brauerei Maisel beteiligt sich mit der Fabrikantenvilla, dem rückwärtig anschließendem Laborgebäude sowie Mälzerei, Sudhaus und Kellerei am Denkmals-Tag. Die Besucher erfahren auf der virtuellen Tour mehr über die Kunst des Bierbrauens und entdecken, was sich hinter der Backsteinfassade verbirgt: Hier wird die Tradition fränkischer Bierkultur mit moderner Technik verbunden und die historischen Gebäude mit zeitgemäßem Ambiente stehen in Einklang mit vielfältigem Biergenuss.

Das ehemalige Liebhardtsche Palais in der Friedrichstraße ist ein stattlicher zweigeschossiger Sandsteinbau mit einem mittig vorspringenden Gebäudeteil und giebelgekröntem Zwerchhaus. Der virtuelle Rundgang führt den Besucher durch die Klaviermanufaktur Steingräber & Söhne.

Auch Richard Wagner fehlt beim Tag des offenen Denkmals nicht. Haus Wahnfried zeigt beim virtuellen Rundgang das Leben, Werk und Schaffen des Komponisten. Richard Wagner bewohnte das Haus von 1874 bis zu seinem Tod 1883. Das Erdgeschoss vermittelt einen Einblick in den Alltag der Familie, viele Freunde und bekannte Persönlichkeiten waren hier zu Gast. Im Untergeschoss kann die Arbeitsweise Wagners bis zur vollendeten originalen Partitur nachvollzogen werden. Die „Interaktive Partitur“ im Nebenraum macht verschiedene Aspekte der Rückverwandlung des Notentextes in Klang und Musik zum Erlebnis.

Wagner: Vater und Sohn

Der Neubau des Richard-Wagner-Museums wurde vom renommierten Berliner Architekten Volker Staab geplant und gebaut. Vom Foyer aus gelangt man in die Sonderausstellungshalle. Großzügig verglast, profitiert der flexibel nutzbare Bereich von der atmosphärischen Qualität der historischen Gartenanlage. Die Dauerausstellung im Untergeschoss widmet sich den Bayreuther Festspielen. Präsentiert wird die einmalige Sammlung historischer Bühnenbildmodelle, originale Kostüme und bühnentechnische Apparaturen.
Einen virtuellen Einblick gibt es auch in das denkmalgeschützte Siegfried-Wagner-Haus; 1894 von Wagners Sohn Siegfried erbaut, wurde es von dessen Frau Winifred bis zu ihrem Tod 1980 bewohnt. Es ist im Erdgeschoss in seiner originalen Erscheinung der 1930er Jahre erhalten und erstmals vollständig zugänglich. Hier wird die Ideologiegeschichte Wagners dargestellt, die enge Verbindung zwischen Bayreuth und der NS-Diktatur beleuchtet und die persönlichen Beziehungen der Familie Wagner zu den Nationalsozialisten und zu Adolf Hitler dokumentiert.


Info: Alle Informationen zum Tag des offenen Denkmals am Sonntag, 13. September, sowie die Verlinkungen zu den virtuellen Rundgängen im Internet unter: www.tag-des-offenen-denkmals.de




September 13, 2020 at 12:00PM
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